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Nomenklatur von Spinsystemen

4.1
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In der NMR-Spektroskopie werden Gruppen von miteinander koppelnden Kernen oder Gruppen von Kernen als Spinsysteme bezeichnet. Zur ihrer Klassifizierung gibt es eine Nomenklatur, die hier im nachfolgenden kurz erläutert werden soll.

1. Kerne bzw. Gruppen chemisch äquivalenter Kerne werden mit großen Buchstaben bezeichnet. In der Regel beginnt man bei hohem Feld mit A.
2. Der Abstand im Alphabet steht für die symbolisch für die Differenz in der chemischen Verschiebung. Übliche Gruppen sind A,B,C.. und in mittlerer Entfernung davon dann M,N,O… sowie weit entfernt davon X,Y..
3. Die Anzahl der magnetisch äquivalenten Kerne wird durch tiefgestellte Zahlen angegeben, z.B. A2.
4. Chemisch äquivalente Kerne einer Gruppe die nicht magnetisch äquivalent sind werden durch Apostrophe gekennzeichnet, z.B. AA’A“ ….

Beispiel Ethyl-p-Methoxybenzoat

Beispiel Spinnomenklatur

Beispiel Spinnomenklatur

Im Ethyl-p-Methoxybenzoat findet man drei isolierte Spinsysteme Das erste Spinsystem sind die blau markierten Wasserstoffatome der Methoxy- Gruppe. Sie sind chemisch und magnetisch äquivalent und bilden daher ein A3-System.
Das zweite Spinsystem bilden die Protonen des aromatischen Systems (rot und magenta). Die roten Wasserstoffe bilden dabei eine Gruppe chemisch äquivalenter kerne, ebenso die magentafarbenen Kerne. Die magnetische Nichtäquivalenz resultiert aus der Tatsache, das z.B. die Kopplung JAM eine ortho-Kopplung ist, die Kopplung JAM‘ eine (sehr viel kleinere) para-Kopplung darstellt.
Die Ethylgruppe ist das dritte Spinsystem und bildet ein A3X2– System.

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