(Dieser Artikel stammt aus meinem ehemaligen Blog „Internetmahnwache“ und datiert original vom 19.8.2010)
Greenpeace hat mit dem Plan B2050 eine Studie vorgelegt, die neben der üblichen Klimabangemacherei uns beweisen soll, das bis 2050 alles mit erneuerbaren Energien abgedeckt werden kann. Leider verfüge ich nicht über die Glaskugel, denn ich kann nicht derartig vorausschauend die Technologieentwicklung und somit auch den tatsächlichen Energiebedarf im Jahr 2050 abschätzen. Den in der mir vorliegenden Kurzfassung (http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/klima/studie_energie_screen.pdf) prognostizierten leichten Abfall im Strombedarf (Seite 8) halte ich schon für hochspekulativ. Zwar kann man über Energieeffizienz einiges sparen und das in dieser hinsicht favorisierte Top-Runner System für Elektrogeräte und -anlagen kann hier sicher erhebliche Schübe auslösen. Der Weltenergierat geht jedoch bis 2050 von einer Verdopplung des Energiebedarfes aus. Das sich der Bedarf in Deutschland entgegengesetzt entwickeln wird, erscheint sehr unrealistisch. Glaubt man angesehen Wissenschaftlern wie Stephen Hawking muß die Menschheit innerhalb der nächsten 200 Jahre das All besiedeln (http://www.sueddeutsche.de/wissen/stephen-hawking-zukunft-der-menschheit-liegt-im-all-1.986272). Die dafür notwendigen Energiemengen dürften gigantisch sein. Das heisst, schon die Rahmendaten für die Studie sind reichlich zweifelhafter Natur.
Schauen wir weiter in die Studie. Auf Seite 10 wird uns enthüllt, wie der Strommix in Jahre 2050 aussehen wird. Da ein 100% Anteil den erneuerbaren Energien zufällt, fällt deutlich mehr als die Hälfte der Energiegewinnung auf Windparks. Was bei Windstille wird, verrät uns die Studie leider nicht.
Auch der Geothermie wird ein drastisch wachsender Anteil zugebilligt. Jeder der ein bisschen in Physik aufgepasst hat weiss, das sich Körper in der Regel beim Erwärmen ausdehnen und beim Abkühlen zusammenziehen. Entzieht man der Erde nun in großen Umfang Wärme (bei Einfamilienhäusrn fällt das nicht ins Gewicht, gemeint sind hier Geothermiekraftwerke), so besteht die Gefahr von seismischen Vorfällen. Dies wurde auch schon bei Pilotprojekten beobachtet (z.B. das Beben von Landau – http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-66970471.html).
Und schlußendlich fordert die Studien den vollständigen Umstieg auf ökologische Landwirtschaft (Seite 9). Wie jedem bekannt sein dürfte ist ökologische Landwirtschaft teilweise energieintensiver (bezogen auf den Ertrag) und benötigt zum Teil drastisch größere Anbauflächen bei gleichem Ertrag (http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kologische_Landwirtschaft#Umweltwirkungen). Wie die Versorgungssicherheit mit Grundnahrungsmitteln dabei gewährleistet werden soll, noch dazu bei der verstärkten Nutzung von Energiepflanzen, auch darauf findet man keine Antwort.
Mein Fazit: Es handelt sich um eine hochspekulative Studie, die auf bestimmte Randbedingungen hin schön gerechnet wurde. Wahrscheinlich werde ich Greenpeace 2050 die Studie nicht um die Ohren hauen können, da ich dann schon 85Jahre alt wäre, aber vielleicht ist das ein Ansporn auf eine gesündere Lebensweise umzustellen.
[…] weltfremd sind. Und das will ich gerne untermauern. In einem früheren Beitrag zur Kritik an den Greenpeace- Fantasien für 2050 hatte ich schon darauf hingewiesen, wie verheerend sich ökologischer Landbau auf die […]