Ist Ihnen das auch schon einmal aufgefallen? Ich werde das Gefühl nicht los, das Bürgerinitiativen in der Regel gegen etwas sind und nicht für Etwas.
So gibt es Bürgerinitiativen gegen Atomkraft und nicht dafür, gegen ICE- Trassen und nicht dafür, gegen Hochwasserschutzbauten und nicht dafür…..
Nun sind Bürgerinitiativen ein wirklich wichtiger Bestandteil unserer Demokratie und ich will hier nicht gegen sie wettern. Aber trotzdem habe ich mal versucht zu ergründen, warum man dort häufig so gerne dagegen ist! Und die Lösung scheint mir trivial. Schauen wir uns das politische System hierzulande an, dann merken wir schnell das Wahlen nicht (mehr) viel ändern. Und die Folge ist einerseits Politikverdrossenheit. Aber viele haben trotzdem den Wunsch, dem politischen Establishment es mal so richtig zu zeigen (als Rache für fehlende Alternativen bei Wahlen). Und nichts ist besser geeignet, als eine Bürgerinitiative gegen eine von der Politik getroffene Entscheidung. Und der Sinn des Dagegenseins spielt jetzt keine Rolle mehr, den das ist jetzt eine Art politischer Selbstbefriedigung geworden.