Es ist schon erschreckend, wie Menschen und Medien hier in Deutschland differenzieren. Zum einen wird Rußland zum bösen Aggressor stilisiert. Da gibt es Schlagzeilen wie „Russischer Militärkonvoi verletzt beinahe ukrainisches Staatsgebiet“. Das ist an Lächerlichkeit und Hetze schon gar nicht mehr zu überbieten. Und andererseits das Hurra und Go! – Geschrei, wenn die USA mal wieder in fremden Ländern bomben und Drohnenpiloten im sicheren Bunker auf Menschenjagd gehen- widerlicher geht es gar nicht. Zugegeben, die IS- Kämpfer vertreten ein Weltbild, das in Teilen barbarisch ist und auch ich inakzeptabel finde, Aber das rechtfertigt noch lange nicht die Jagd auf sie. Das Zeitalter der Kreuzzüge sollten wir eigentlich überwunden haben. Krieg ist immer abzulehnen.
Juli 29
Die Ukraine ist nur der Anlass
Man kann ja wild spekulieren, warum der Konflikt in der Ukraine so hochgeputscht wird. Ich fange einfach mal an zu spekulieren. Da ist zum einen das nach Maximalprofit strebende Kapital, vor allem in den USA. Das war ganz begierig darauf, das Europa mit dem Euro eine eibheitliche Währung bekommt. War es doch dadurch möglich einen großen Wirtschaftsraum mit Hilfe einiger schwacher Länder beliebig zu manipulieren. Nun näherte sich jedoch dieses Europa immrr mehr an Rußland an, einer wirtschaftlich wie militärisch wieder erstarkenden Nation und einer der BRICS Staaten. Das wäre natürlich gar nicht gut, denn so könnte von Europa über Rußland bis China und Indien in den nächsten Jahrzehnten ein ungemein starker Wirtschaftsverbunden entstehen, der sich letztendlich der Kontrolle des US-Kapitals entziehen würde. Das galt es zu verhindern. Nur gut, das die NATO mit der Osterweiterung Absprachen mit Rußland schon gebrochen hatte. So wurde allein der Versuch auch noch die Ukraine quasi ohne russische Beteiligung an Europa zu binden zur riesigen Provokation, welcher Rußland nur durch die Übernahme der Krim geopolitisch entgegenwirken konnte. Nun war sie endlich da die Chance einen Keil zwischen EU und Rußland zu treiben. Und das gelang mit Hilfe einiger ahnungsloser ukrainischer Politiker und ein paar Separatisten. Und jetzt kann Rußland machen,was es will. Die Sanktionen werden weiter verschärft.
Juni 03
Google und das Recht auf Vergessen
Die monatlichen Webnews erinnerten mich daran, das ja vor kurzem bei Europäischen Gerichtshof ein Urteil gegen Google für ein Recht auf Vergessen gefällt wurde. Das Urteil scheint mir recht zweischneidig zu sein. Zum einen bin dafür, das Jugendsünden (Sauffotos etc.) einen nicht ein (digitales) Leben lang verfolgen. Andererseits muß aber Kritik erlaubt sein und bleiben. Ansonsten wird das Internet immer mehr zum Selbstzensurnetz- In Deutschland sehe ich da sowieso schon einen Trend dazu (Störer- und Mitstörerhaftung mal als Stichwörte hierzu). Die Frage nach der Balance zwischen vergessenswerter und erhaltenswerter Information muß gewahrt bleiben. Nur wer bestimmt, was vergessen werden muß und was erhalten bleiben soll? Hierzu hat das Europäische Gericht sich dann wohl nicht explizit geäußert. Und momentan sehe ich da auch keinen wirklichen Weg hin. Also bleibt uns wohl nur die Wahl zwischen dem Netz des Nichtvergessens oder dem der Selbstzensur. Ich bin dan doch für ersteres.