Causa Guttenberg – Mit der Piratenpartei wäre das nicht passiert

In einem Tweet von W. Dudda (Mitglied des Bundesvorstandes der Piratenpartei Deutschlands) las ich folgendes: „Ich persönlich halte ja Vorgänge wie die um Guttenberg für einen der maßgeblichen Gründe für die Existenz der Piratenpartei.“ Da musste ich lange überlegen, bis ich hinter den Sinn der Aussage gekommen bin. Ein erster Anhaltspunkt dazu ist das Positionspapier der Piraten mit dem Titel „Freie Verwendung von urheberrechtlich geschützten Werken nach 10 Jahren“, beschlossen 2010 auf dem BPT in Chemnitz (Quelle: http://wiki.piratenpartei.de/Freie_Verwendung_von_urheberrechtlich_gesch%C3%BCtzten_Werken_nach_10_Jahren). Dort heisst es nämlich: Die Piratenpartei Deutschland spricht sich für eine gesetzliche Regelung aus, nach der es jedem möglich ist, 10 Jahre nach Erstveröffentlichung, Werke lizenzkostenfrei und ohne Genehmigung zu verwenden, zu kopieren, zu ändern, zu fusionieren, zu verlegen, zu verbreiten oder zu verkaufen. Nichtkommerzielle Nutzung soll bereits zum Zeitpunkt der Veröffentlichung erlaubt sein. Was hat das nun mit Guttenberg zu tun? Ganz einfach, nach diesem Positionspapier (sollte es umgesetzt werden), wäre Plagiarismus für private Zwecke sofort möglich (nichtkommerzielle Nutzung), in Falle Guttenbergs, der ja sein Dissertation auch noch verkauft hat, träfe das für alle Zitate zu, die 10 Jahre und älter wären. Nur jüngere Zitate hätte er noch aufführen müssen.

Und im Klartext, das das Urheberrecht nach diesem Positionspapier im Privatbereich nicht mehr existent wäre, könnte jeder seine Arbeiten beliebig aus anderen Quellen zusammenkupfern. Wenn man das Ganze kommerziell machen will, dann wäre das mit allen Werken möglich, die mindestens 10 Jahre alt sind. Und damit würde der Copy & Paste- Kultur Tür und Tor geöffnet und sie auch noch auf eine legale Basis gestellt werden.

Ich kann nur dringend an die Piraten appellieren, dieses Positionspapier zu überarbeiten und an alle Bürger, bis dahin die Piraten nicht zu wählen!

Ohrwurm

Bisher kannte ich Ohrwürmer nur als musikalische Stücke, die einen ewig verfolgen. Seit heute früh ist das anders. Zum ersten Mal habe ich einen Witz, der mir nicht mehr aus dem Kopf will. Schon allein weil er politisch und hochaktuell ist. Und daher will ich ihn auch schnell niederschreiben. Gehört habe ich ihn übrigens bei Arno und die Morgencrew auf 104.6 RTL. Fragt der neue Azubi im Verteidigungsministerium: Wo ist denn hier der Kopierer? Antwort aus dem off: Der ist auf Truppenbesuch in Afghanistan.

Die Akte Guttenberg

Es ist ganz offensichtlich, das unser Verteidigungsminister KT von Guttenberg seit langen angeschossen wird. Und ob nun Merkel und Co. den neuen Hoffnungsträger der CSU absägen wollen oder Andere, das ist mir eigentlich auch egal. EDr und seine Frau haben sich aktiv ins Rampenlicht geschoben und haben sich dabei nicht nur Freunde gemacht. Ich erwähne nur das unsäglich miese Format „Tatort Internet“. Aber das alles gehört wohl zur üblichen Schlammschlacht unter machtgeilen Politikern. Eine ganz andere Dimension stellt jedoch die derzeitige Diskussion über KT von Guttenbergs Promotionsarbeit dar. Klar ist, wer promoviert, weisst damit nach, das er selbstständig wissenschaftlich arbeiten kann. Und wer was macht, macht auch Fehler. Das ist einfach menschlich. Aber seitenlange Zitate vergessen? Da wird es dann schon merkwürdig. Gut, im Einzelfall ist das peinlich, kann aber passieren. Aber jetzt kommt es dicke: Laut Guttenplag- Wiki (http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/GuttenPlag_Wiki) wurden mittlerweile auf 268 Seiten (das sind 68,19% der relevanten Seiten) Plagiate entdeckt. Wieviele davon verifizierbar sind, kann ich selber nicht abschätzen. Aber wenn auch nur ein geringer Bruchteil zutrifft, dann ist das mehr als nur peinlich. Ob hier ein Ghostwriter Mist gebaut hat, kann ich nicht sagen. Aber wenn man eine Promotionsarbeit mit mehr als 400 Seiten Umfang vorlegt, muss man recht viel Zeit investieren. Das kann man nicht einfach mal so nebenbei machen. Also entweder hat der angeblich so beliebte CSU- Politiker seine eigentlichen Aufgaben vernachlässigt oder ….. Ich schaue jedenfalls gespannt in die Zukunft und freue mich über andere, kreative Köpfe:

http://www.youtube.com/v/69tl7dOD2fM?fs=1&hl=de_DE