Die bundesregierung hat das umstrittene CCS- Gesetz (Carbon Capture and Storage) zur unterirdischen CO2 Verpressung beschlossen. Schleswig-Holstein und Niedersachsen hatten schon im Vorfeld angekündigt, das sie die Möglichkeiten der sogenannten Länderklausel nutzen werden und per Landesgesetz CCS im jeweiligen Bundesland verbieten werden. Nur die unsägliche bandenburger Landesregierung, welche gegen den Willen der Mehrheit der Brandenbuger CCS im Land unterstützt hatte, hat sich bisher zu dieser Möglichkeit nicht bekannt. ganz im Gegenteil möchte man weiterhin Vattenfall zu Diensten sein. Nur wollte man ja keine Alleingänge machen. Nun stecken Platzeck und Christoffers ziemlich in der Tinte. Noch dazu, wo die möglichen Betreiber solcher Anlagen durch die Haftungsklauseln ziemlich gebeutelt würden. Das die Bundesregierung noch ihrem Atomenergie- Umfalltänzchen jetzt das CCS- Gesetz durchbringen musste, war ja klar. Ohne diese Technik hätte man keine Chance, die hoch gesteckten Klimaziele zu erreichen. Will man doch die Grundlast der AKW’s durch Kohlekraftwerke langfristige ersetzen. Aber wie ist nun CCS aus Sicht eines Chemikers zu bewerten. Zum einen halte ich es für eine Hochrisiko-Technik. CO2 muß als erstes aus dem Abgas abgetrennt, verflüssigt und möglichst auch noch gereinigt werden. Das verschlingt inklusive des Transports zum CO2- Endlager einen Haufen Energie. Man spricht hier von bis zu einem Drittel der vom Kraftwerk erzeugten Leistung. Danach soll dann ja das CO2 in sogenannten salinen Aquiferen eingelagert werden, als salzwasserhaltigen Gesteinsschichten, die nach oben hin gasdicht sein sollen. In diesen Schichte könnte CO2 als superkritisches CO2 eingelagert werden. Durch den Druck kann es aber n un dass Salzwasser aus den Poren der Aquiferen verdrängen und was dann damit passiert, weis der Geier. Es könnte sich Wege in das Grundwasser auch weit entfernter Regionen suchen und dieses versalzen und mit Schwermetallen kontaminieren. Ist das Deckgestein nicht dicht oder wird es im Lauf der Jahre durch Reaktion mit CO2 und durch Lösen selbigen in Wasser entstehendes Hydrogencarbonat destabilisiert, so können Salzwassergesire entstehen oder aber im schlimmsten Fall kann das CO2 entweichen. Nun wird zwar von Besserwissen gerne darauf verwiesen, das ja CO2 nicht giftig ist, was ja auch stimmt. Leider wirkt es trotzdem ertickend und somit kann entweichendes CO2 zu einer riesigen Katastrophe führen, da es ja schwerer als Luft ist und sich am Boden bzw. in Bodensenken anreichert (siehe Katastrophe vom Nyos- See). Gibt es Alternativen? Marktreif sicher nicht unbedingt. Jedoch kann man CO2 katalytisch reduzieren und man könnte auf damit einen C1- Baustein für die chemische Industrie schaffen. dazu müsste sicher noch einen Menge geforscht werden. Aber denkbar ist es schon, das man Ameisensäure, Formaldehyd oder sogar Methanol aus dem CO2 gewinnt. Zumindest in der Forschung gibt es hierzu schon eine Reihe von Publikationen. Dies setzt aber voraus, das man in Brandenburg gewillt ist, Gelder in die Hochschulen zu investieren, anstatt diese Großkonzernen in den Rachen zu werfen. Aber von solch intelligenten Aktinen ist die brandenburger Landesregierung weiter entfernt als die Menschheit von der Besiedlung des Mondes!
Juli 09
Deutsch-Europäische Doppelmoral
Eines der vielen Themen, die mir jedes Mal auf’s neue die Galle aufsteigen lassen, ist der Kampf für die Demokratie. Zur Zeit führt diesen ja die NATO gegen den libyschen Staatschef Muammar al-Gaddafi. nun habe ich diesen Despoten nicht gerade in’s Herz geschlossen, zu zwielichtig war/ist er im politischen Alltag gewesen. Aber offensichtlich war er gut genug für unsere Wirtschaft und Politik, das diese Jahrzehnte mit ihm Geschäfte machte. Libyen hat ja u.a. Erdöl! Nun ist das ja nicht mehr so und die NATO führt Krieg gegen Gaddafi unter dem Deckmantel der Hilfe für die Demokratiebewegung im Lande. Aber ist das wirklich so? Also ohne jetzt auf die Thesen einzugehen, die zu diesem Thema im Internet kursieren muß ich feststellen. Während die NATO in Libyen für die Demokratie kämpft, kann in Syrien eben diese Demokratiebewegung vom Staatstyrannen massakriert werden, ohne das deutsche Politiker oder NATO- Militärs davon ein (öffentliches) schlechtes Gewissen bekommen. Also kann da nicht viel dran sein, an der Begründung für den Kampfeinsatz in Libyen. So richtig klar wird das aber erst, wenn man Saudi-Arabien mit in die Betrachtungen einbezieht. Auch Saudi Arabien ist alles andere als eine Hochburg der Demokratie. Was aber deutsche Politik nicht davon abhält, 200 hochmoderne Kampfpanzer in das Königreich zu verkaufen. Das alleine ist schon recht bedenklich und wird zu Recht scharf kritisiert. Betrachtet man aber nun auch noch das mir bisher nicht bekannte Engagement der Bundespolizei bei der Ausbildung saudischer Polizeikräfte und den Bau der Grenzsicherungsanlagen durch den europäischen Rüstungskonzern EADS, dann wird das Bild doch stimmig. Nur halt nicht gerade besser! Es drängt sich auch hier regelrecht der Eindruck auf, als würden hier vor allem wirtschaftliche Interessen über unser Verständniss von Demokratie und Menschenrechte gestellt werden. Und falls Sie nicht wissen, was die Bundespolizei in Saudi Arabien macht, dann schauen Sie sich doch folgenden Videoausschnitt aus dem ARD- Magazin Fakt an:
http://www.youtube.com/v/dchvVNUdNw8?version=3&hl=de_DEJuli 09
Nun bin ich auch drin
Und zwar bei google+. Das war gar nicht so einfach, ist die frühe Testphase doch durch massive Zugangsbeschränkungen gekennzeichnet. Hoffentlich wird sich das nicht in Nachgang rächen, denn jetzt wo das Interesse groß ist, sollte man auch die Community aufbauen. Halten die Beschränkungen über einen längeren Zeitraum jedoch an, wird unter Umständen das Interesse der Nutzer erlahmen. Was aber auch interessant ist, es werden schon haufenweise Themen, Apps, Widgets etc. rund um google+ entwickelt. Das funktioniert noch nicht immer reibungslos, wie man eventuell am der Seitenleiste dieses Blogs erkennen kann. Aber Interessant ist google+ allemal. Im Moment macht es für mich einen recht aufgeräumten Eindruck, so das ich leichter damit umgehen kann. Hoffentlich bleibt es auch so, schließlich nervt Facebook ein wenig mit dem Wirrwar aus Spielen, Anwendungen, Seiten, Zeitleisten etc. Wenn es so aufgeräumt bleibt und trotzdem vieles bietet, dann gebe ich google+ durchaus gute Wachstumschancen. ich werde mir jedenfalls erst einmal meine Kochecke einrichten. Vielleicht bekomme ich ja mal einen Kochzirkel hin ;-)
