Die Diskussion über die Energiewende ist wieder da

Nachdem nun Röttgen (aus welchen Gründen auch immer) als Bundesumweltminister abgesägt wurde, wird die ganze Diskussion um die Energiewende wieder hochgespült. Und wie immer wird dabei weniger vom (Sach-)Verstand als von den Emotionen Gebrauch gemacht. Schauen wir uns mal einige Argumente der Ökofreaks an: Am einem sonnigen Tag (wie gerade zu Pfingsten 2012) werden durch Photovoltaikanlagen ca. 22 Gigawatt Solarstrom produziert. Und das wäre ja mehr als alle deutsche AKW’s zusammen bringen! – Der grundlegenden Fehler ist das Fehlen der Zeiteinheit. Das Watt ist eine Leistungseinheit, da aber der Strom Arbeit verrichten muß bedarf es der Zeit, weshalb jeder Stromzähler in Watt je Sekunde bzw. in Kilowatt je Stunde abgerechnet wird!

Der radioaktive Müll. – Das ist auch ein meist aus der Unkenntnis geborenes Scheinargument. Noch vor 30 Jahren und weniger waren die heute so strategisch bedeutsamen seltenen Erden eher ein SSpielfeld der chemischen Grundlagenforschung. Wer also heute radioaktive Zerfallsprodukte als Müll bezeichnet ist entweder ein mächtig guter Hellseher und halt nur ein verblendeter Öko!

Unsichere Kernkraftwerke! – Dies ist ein durchaus wichtiges und auch richtiges Argument. Hier bedarf es einer näheren und differenzierten Betrachtung die ja Politiker wie Cem Özdemir und Mitstreiter verweigern. Bleiben wir bei den AKW’s, so sind hier heute weltweit Reaktoren der ersten und zweiten Generation in Betrieb. Dazu kommt dann menschliches Versagen gepaart mit politischer Überheblichkeit (Tschernobyl) bzw. Profitgier (Fukushima) und fertig ist die Katastrophe. Auf der anderen Seiten stehen aber auch erneuerbare Energie nicht ohne Risiken da. Der Einfluß der Windparks auf das lokale Klimageschehen ist noch recht unerforscht, jedoch gibt es schon jetzt Erkenntnisse wie Veränderung der Niederschlagshäufigkeit als Indizien für eine existente Beeinflussung. Auch das Recycling der Solarpaneele, die ja mit Schwermetallen dotiert sind, steckt bisher in den Kinderschuhen, das Problem wird größtenteils in die Zukunft verschoben.

Dazu kommen die Probleme beim Netzausbau und die massiven Defizite bei der Energiespeicherung, die dazu führen, das die Energiewende noch immer ein wirtschaftliches Hochrisikoprojekt ist, risikoreicher als der Euro. Zumindest in meinen Augen.

Das war Grass,…

… was da an Aufgeregtheit über Günther Grass und sein Gedicht „Was gesagt werden muss“ ablief. Zuerst einmal gebe ich Kritikern recht, die das sagen, es ist ein schlechtes Gedicht.

Ja!

Es ist sicher kein literarisches Meisterstück. Persönlich tue ich mich schwer, es überhaupt als Gedicht wahrzunehmen.

Aber!

Warum geht es in dem Stück Literatur. Zum einen um die Kritik an der einzigen, bekannten Atommacht im Nahen Osten – Israel! Und hier trifft Grass das erste Mal voll in das Schwarze, denn sofort jaulen all die Berufs-Betroffenen wie Henryk M. Broder auf und versuchen in kindischer Art und Weise Grass zu diskreditieren. Geirrt hat sich Grass dabei in der Annahme der Antisemitismus- Keule. Denn die wurde nicht ausgepackt, sondern die Alternative- die Faschismus-Keule. Das ist einfach nur armselig. Auch wenn ich den iranischen Präsidenten für ein Ar….loch halte, der Iran hat wie jedes andere Land auch das Recht auf eine friedliche Nutzung der Atomkraft. Und der Iran lässt ja auch die internationalen Kontrolleure in sein Land. Israel tut das nicht! Herr Grass kritisiert darüber hinaus ja auch die deutsche Regierung die U-Boote quasi an Israel verschenkt, U-Boote die wiederum in der Lage sind atomare Waffen einzusetzen. Und U-Boote die Kernwaffen tragen (können) sind in meinen Augen noch immer Erstschlagwaffen. Ich finde es in dem Zusammenhang skandalös, das mein Land solche Waffen in Krisenregionen wie den Nahen Osten liefert.

Ich finde es daher gut, das wenigsten ein Günther Grass den Mut aufbringt, dies mal alles öffentlich zu artikulieren. Denn er wird gehört und kann damit etwas bewegen!

DANKE

Der Liebe Herr Gauck

Deutschland hat nicht gewählt, trotzdem haben wir mit Stasi-Jäger Gauck endlich einen neuen Bundespräsidenten, der uns Freiheit und weniger Politikverdrossenheit bringt. Alle sind also zufrieden und glücklich, zumindest wenn man der einschlägigen Presse glaubt. Ist dem aber wirklich so? Ich kann natürlich nur für mein atheistisch geprägtes Umfeld sprechen. Da ist es zum Beispiel halt völlig belanglos, das ein ehebrechender evangelischer (Ex-) Pfarrer mit seiner Geliebten ins Schloß Bellevue einzieht. Gläubige Christen werden das eventuell anders sehen. Trotzdem gibt es niemanden der wirklich glücklich über die Wahl Gaucks ist. Und mit seinen Vorhaben sieht es auch nicht so gut aus. Seine Wahl mit Honecker-Mehrheit trägt bestimmt nicht gerade zum Abbau von Politikverdrossenheit bei. Vor allem dann, wenn man weiß, das Herr Gauck sich sehr wohl bei den Linken vorstellen durfte. Frau Klarsfeld jedoch beim Gauck-Block nicht. Die Gauck’sche Freiheit ist ein nächster Punkt auf der Schwächeliste des neuen BP. Freiheit ist nämlich mehr als seine Meinung frei äußern und auf Malle Urlaub machen zu dürfen. Freiheit ist vor allem gesellschaftliche Teilhabe. Und die wird immer mehr Menschen verweigert, indem man sie mittels Hartz IV ausgrenzt oder als Lohnsklaven (respektive Leiharbeiter) für teilweise einen Appel und ein Ei unter teils unwürdigen Bedingungen schuften lässt (Beispiele dafür und die Wirkung auf junge Menschen habe ich in der eigenen Familie vorrätig). Und dann bleibt ja immer noch der Nimbus des DDR- Bürgerrechtlers. Dazu äußerten sich Mitglieder des Neuen Forums so, das Herr Gauck gerade noch rechtzeitig auf den Wende-Zug aufgesprungen ist. Er selbst hat das bei ARD und ZDF am Sonntag so geschildert, das er ja schon immer in seiner Jugendarbeit für seine freiheitlichen Ansichten eingetreten ist. OK! Ich habe mich mit meinen Freunden auch über Konvergenztheorie ausgetauscht. Bin ich jetzt auch ein DDR- Bürgerrechtler? Nein! Von dem was da manche Menschen geleistet haben, bin ich genauso weit weg wie ein Herr Gauck! Was macht nun aber die Beliebtheit unseres jetzigen Bundespräsidenten aus? Klar, er hat die bitterbösen Stasi- Spitzel gejagt und dabei tausende unschuldige Bürger überprüft, ob sie nicht vielleicht doch zum falschen Zeitpunkt, gegenüber den falschen Personen was falsche geäußert haben. Mit Bürgerechten hat jedoch eine derartige anlasslose Gesinnnungsprüfung nicht viel gemein. Ebensowenig wie der Radikalenerlaß der alten Bundesrepublik. Denn nach Herrn Gaucks Behörde war man ja schuldig, weil man auf der falschen Seite der Mauer geboren wurde.

Alles in allem läuft jetzt ein Bundespräsident durch das Schloß Bellevue, der sich mit vielen falschen Federn schmückt und meint, das sie ihm gebühren. Glücklicherweise musste ich ihn nicht wählen, weshalb er auch nur formal mein Präsident ist