Ich verstehe eigentlich die ganze Aufgeregtheit über das sogenannte Kölner Beschneidungsurteil gar nicht. Die (Rechts-)lage dürfte doch jedem aufgeklärten, humanistisch eingestellten Menschen klar sein. Es gibt Menschenrechte und sehr viele Staaten haben diese auch anerkannt. Zu diesen Ländern zählt auch unser Land. Bei uns finden sich diese Rechte im Grundgesetz wieder und die Väter des Grundgesetzes haben mit der Reihenfolge der Rechte im Grundgesetz auch eine Wertefolge geschaffen. Und in dieser steht das Recht auf körperliche Unversehrtheit (Artikel 2) eindeutig vor dem Recht auf Religionsfreiheit (Artikel 4).
Damit sollte sich eigentlich jede Diskussion erübrigen. Nun heulen aber wieder die üblichen Betroffenen auf und schwingen auf unerträgliche Art und Weise die Antisemitismus- und Nazikeule. Das ist in meinen Augen nur widerlich. Es zeigt nämlich wie rückständig Islam und Judentum sind. Daher ist es nicht verwunderlich, das die ebenso rückschrittliche katholische Kirche nun den Schulterschluß mit den beiden anderen Weltreligionen zelebriert. Dabei bekommt die katholische Kirche noch nicht mal die Kindesmißbrauchsproblem in den eigenen Reihen in den Griff.
Noch viel widerlicher finde ich aber die Anbiederung unserer Politiker bis hin zu den Grünen (die mit Bündniss 90 immerhin noch eine Bürgerbewegung im Namen tragen) an die Verfechter derartig archaische Rituale. Und die damit verbunden Ignoranz der Grundwerte unserer zivilisierten Gesellschaft. Aber was will man von Politikern erwarten die beim Ausverkauf des Datenschutzes Fußball gucken und jedes Gesetz zur Bereicherung von Banken und Finanzhaien durchwinken?
Bleiben zum Schluß noch die Eltern die Jungen, die meinen das Recht zu haben ihre Söhne im Namen irgendeines imaginären Gottes verstümmeln zu dürfen. Euch will ich mal eines sagen: Eure Kinder sind nicht Euer Eigentum. Ihr habt nicht das Recht sie körperlich zu verstümmeln, wenn dazu keine medizinische Indikation vorliegt. Ihr habt ebenso nicht das Recht Euren Kindern Euren Glauben aufzuzwingen und dies durch körperliche Stigmatisierung zu zementieren. Eure Kinder haben das Recht ihren Glauben selber frei zu wählen und selbst zu entscheiden, ob sie eine Vorhaut haben möchten oder nicht. Und Ihr liebe Eltern habt die verdammte Pflicht, dies zu respektieren.
Und es ist peinlich, das erst jetzt ein deutsches Gericht den Mut aufbringt, diesem Treiben ein Ende zu bereiten. Da war es ja fast klar, das man wieder die üblichen Klischees auspackt, aber wie sagt mein großer Sohn da so treffend: Einer muß das Arschloch sein. Und wenn die Gerichte anderer europäischer Staaten nicht den Arsch in der Hose haben diesem Treiben ein Ende zu setzen, dann ist das auch nur peinlich.
Ergänzung: Ein lesenswerter Text eines Medizin-Professors!
Beschneidung von Untertanen in Cargo-Kulten
Schwache Gemüter schalten den Ton aus; „starke“ Politiker, die auf eine rasche Legalisierung drängen,…
http://www.welt.de/politik/deutschland/article108288113/Politiker-wollen-dass-Beschneidung-straffrei-bleibt.html
…sollten den Ton anlassen:
http://video.google.com/videoplay?docid=8212662920114237112
Seine Jünger sagten zu ihm: „Nützt die Beschneidung oder nicht?“ Er sagte zu ihnen: „Wenn sie nützlich wäre, würde ihr Vater sie aus ihrer Mutter beschnitten zeugen. Aber die wahre Beschneidung im Geiste hat vollen Nutzen gefunden.“
(Nag Hammadi Library / Thomas-Evangelium / Logion 53)
Solange das Wissen noch nicht zur Verfügung stand, um das Geld an den Menschen anzupassen, musste der Kulturmensch durch eine künstliche Programmierung des kollektiv Unbewussten (geistige Beschneidung von Untertanen) an ein darum bis heute fehlerhaftes Geld angepasst werden. Das war (und ist noch) der einzige Zweck der Religion, die vom Wahnsinn mit Methode zum Wahnsinn ohne Methode (Cargo-Kult um die Heilige Schrift) mutierte und uns – unabhängig von „Glaube“ (Cargo-Kult) oder „Unglaube“ (Ignoranz) – alle zu Untertanen machte, die ihr eigenes Programm nicht kennen. Die Bewusstwerdung der Programmierung nennt sich „Auferstehung“:
http://opium-des-volkes.blogspot.de/2011/07/die-ruckkehr-ins-paradies.html