So bezeichnet Raiiner Brüderle (FDP- Fraktionschef im Bundestag) den Vorstoß des griechischen Regierungschefs Papandreou sein Volk an der Entscheidung über die von der EU geforderten Sparmaßnahmen zu beteiligen.
Man lasse sich dies einmal auf der Zunge zergehen. Ein führender Politiker einer demokratischen Partei ist verwundert darüber, das der Regierungschef eines souveränen Staates in ureigener demokratischer Tradition sein Volk an einer der wichtigsten Entscheidungen in der jüngeren Geschichte seines Landes beteiligen will!
Aber anscheinend ist das für deutschen (Berufs-)Politiker wirklich eine fürchterliche Vorstellung, sich vor dem Souverän (=Volk) zu rechtfertigen und für seine Politik echte Mehrheiten zu suchen. Schließlich hat man es ja bisher stets geschafft wichtige Entscheidungen am Volk und seinem Willen vorbei zu entscheiden.
Und das die Analysten der Banken entsetz sind, ist nur zu verständlich. Das drohende Nein der Hellenen kürz ja dann die Menge an frischem Spielgeld für die Börsen auf drastische und bisher wohl nicht eingeplante Art und Weise.
Und was, wenn diese Affinität zu demokratischeren Entscheidungen in anderen Ländern Schule macht? Sich plötzlich Spanien, Portugal oder Italien nicht mehr so einfach plündern lassen wie bisher? Ein Horrorszenario für Ackermann und Co.!
Es wird also spannend, wie es mit Griechenland und Herrn Papandreou weitergeht. Meinen Respekt hat er jedenfalls zur Zeit.
Hut ab Herr Papandreou.
Muß man sich über das merkwürdige Verhalten von Herrn Brüderle und seiner 1,8% Partei weiter wundern? Ich denke nein. Sie repräsentieren nur ein/zwei Promille der deutschen Bevölkerung und geben nicht die Meinung der Menschen wieder. Sie regieren noch ein wenig bis 2013 mit. Das kann unsere Demokratie nicht verhindern. Ablesbar wird allerdings bei denen, die sich wie Herr Brüderle äussern, wer mit genau solch einem kranken Demokratieverständnis gesegnet ist.
Auch wenn die Entscheidung gegen Europa und den Euro ausfällt, wird dies nicht den Weltuntergang bedeuten. Es wird zum Nachdenken anregen und die Globalisten und Weltfinanzexperten vielleicht an die Grenzen ihrer selbst ernannten Führungsrolle erinnern. Axel