Das ist wohl das zur Zeit heisseste Thema: Euro-Bonds und der drohende Bonitätsverlust von Frankreich.
Ich halte Euro- Bonds für das schlimmste, was es gibt. Warum? Schon die Rettungsschirme waren meiner Meinung nach nur eine Sozialisierung der Schulden zugunsten von Banken und Investoren. Denn das sind diejenigen, die im Prinzip das Leben über den Möglichkeiten bei einigen Staaten finanziert und damit erst ermöglicht haben. Und das Problem der Staatsschulden ist ja fatal. Es bindet massiv Ressourcen, die z.B. in den Sicherungssystemen, der Bildung etc. fehlen. Und das über Generationen. Rechnet man zum Beispiel in Deutschland die fehlenden Rücklagen für Beamtenpensionen aber auch Renten- und Pflegeversicherung hinzu, so kommt man insgesamt auf Staatsschulden in Höhe von 6 Billionen Euro.
http://www.welt.de/wirtschaft/article6870484/Forscher-setzt-deutsche-Schulden-dreimal-hoeher-an.html
Damit wäre Deutschland praktisch Pleite, spätestens wenn diese nicht getätigten Rücklagen fällig werden. Nebenbei bemerkt möchte ich heute gar nicht mehr verbeamtet werden, denn wenn ich dann im Pensionsalter wäre (so um 2030) müsste ich damit rechnen, das es nichts mehr gibt als Pension.
Aber bleiben wir beim Thema. Also schon die Rettungsschirme haben im Prinzip nur die prekäre Lage verschoben. Eine Lösung der Probleme stellen sie nicht dar. Und genauso ist es prinzipiell mit den Euro-Bonds. Zum einen werden nun die Schulden noch weiter streuend sozialisiert und gleichzeitig Länder, in denen strenger gewirtschaftete wurde, werden dafür bestraft. Sicher ist es so, das wir Deutschen durch Lohnverzichte unseren Aufschwung gepusht haben. Aber Nutzniesser war bisher nicht der Arbeiter sondern der Shareholder. Und Euro-Bonds würden nun den Arbeiter noch mehr belasten und jede Hoffnung auf Besserung seiner Einkommensverhältnisse nicht nur kurz- sondern auch mittel- bis langfristig ins Reich der Träume verschieben. Weiterhin gäbe es auch weniger Starke Zwänge für andere Länder zum Sparen. Schließlich steigt ja ihre Bonität zu Lasten anderer Staaten.
Schlimmstenfalls führt das zu noch mehr offener Feindschaft zwischen den Völkern der Eurozone mit nicht mehr kalkulierbaren Risiken bis hin zum Krieg untereinander. Und daher sehe ich halt in Euro- Bonds eher ein Mittel zur völligen und allumfassenden Destabilisierung der Euro- Zone.
Ich hoffe, das die Euro-Bonds nicht kommen und falls doch, das ich mich mit meinen Befürchtungen irre.
„sehe ich halt in Euro- Bonds eher ein Mittel zur völligen und allumfassenden Destabilisierung der Euro- Zone“
und nicht nur Konflikte der EURO – Länder untereinander, sondern auch innerhalb der Nationalstaaten der Eurozone. Die Unterschiede innerhalb werden immer krasser, so dass ich eher noch bürgerkriegsähnliche Zustände in den Staaten sehe. Wie England, Griechenland und Spanien belegen, wird wohl die marode Kunstwährung zu heute unübersehbaren Konflikten führen. Die Jenigen die bald gar nichts mehr haben, werden sich bei denen bedienen, die noch ein wenig besitzen. Marodierende Banden werden übers Land ziehen, wie im Film.
Das sozialisieren der Schulden hat das Volk zur Kenntnis genommen, aber verstanden hat es dies nicht. Bankenrettung und Euro Rettungsschirme bezahlt die arbeitende Bürgerschaft, die nun folgenden Gewinne und Überschüsse schöpfen die Aktionäre und Spekulanten ab. Ein geiles Geschäft, dass es nun zu strecken und erhalten gilt. So lange es geht!