Gerade findet ja wegen der Überarbeitung der Geschichte „Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler eine Diskussion über die Verwendung des Wortes „Neger“ statt. Es wird dabei ganz richtig gesagt, das die Sprache und die Bedeutung von Wörtern sich im Laufe der Jahre ändert und manche Bedeutung in Vergessenheit gerät und damit nicht mehr im allgemeinen Sprachgebrauch zu finden ist. Das ist in meinen Augen schon ein Verlust an kultureller Identität, wenn wir solche Bedeutungsverluste hinnehmen und durch Korrekturen von Werken der Weltliteratur auch noch diese Verarmung adeln. Aber das ist meiner Ansicht nach noch nicht einmal das Schlimmste bezogen auf das Wort Neger. Die Argumentation dafür es aus Kinderbüchern zu streichen liegt ja darin, das Neger heute wohl hauptsächlich als Schimpfwort gebraucht wird, was vor 50 Jahren noch nicht der Fall war. Und obwohl ich erst 48 bin, benutze auch ich es nicht als solches. Als Schimpfwort wird es ja meiner Meinung nach von Rassisten verwendet, die ja primär im rechten Milieu angesiedelt sind. Daher stelle ich mir die Frage, ob es richtig ist, Rechten und Nazis die Deutungshoheit über unsere Sprache zu überlassen und davor dann auch noch einen Kotau zu machen und die (Kinder)Bücher zu ändern?